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Lernen aus der Zukunft

Zusammenfassung der Methode in einem Satz erscheint hier und noch etwas Text für die zweite Zeile.

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Headline Lernen aus der Zukunft

Die aktuell turbulenten und bewegten Zeiten in Wirtschaft und Gesellschaft regen vielleicht noch mehr als bisher zum Nachdenken über die Zukunftsfähigkeit von Organisationen und Unternehmen – oder allgemeiner – von sozialen Systemen an.

Die nachhaltige Zukunftsfähigkeit von Organisationen ist eng verbunden mit einer (neuen) Lernfähigkeit und dem stetigen Erzeugen von neuem Wissen. 

Doch, halten wir einmal kurz Inne: Wie lernen wir eigentlich im Normalfall? Wie lernen Organisationen und Unternehmen?

 

Lernen aus der Vergangenheit

Wir sind gewohnt primär aus der Vergangenheit zu lernen. Menschen genauso wie Organisationen und Unternehmen lernen aus Erfahrungen aus der Vergangenheit – von Erfolgen ebenso wie von Fehlern und Misserfolgen – das ist (scheinbar) ganz „normal“ und so wurden wir auch schwerpunktmäßig erzogen und in unseren „Bildungssystemen“ trainiert und ausgebildet.

Lernen aus den Erfahrungen der Vergangenheit ist also tendenziell ein „reagierendes“ Lernen und Handeln. Wir reagieren auf Erfahrungen und Erkenntnisse in der Vergangenheit und setzen Handlungen in der Gegenwart basierend auf diesen Erfahrungen.

Immer öfter begegnen wir jedoch Situationen, die wir mit Vorgehen aus der Vergangenheit nicht mehr bewältigen und lösen können. Um das Neue hervorzubringen, braucht es einen neuen Weg – einen anderen als den gewohnten.

 

LERNEN AUS DER ZUKUNFT ALS BASIS FÜR NEUES WISSEN

Aktuelle Arbeiten, Methoden und Forschungen vor allem im Bereich der lernenden Organisationen sagen nun völlig zu Recht, es gibt nicht nur ein Lernen aus der Vergangenheit sondern auch ein Lernen aus der Zukunft, ein Lernen aus der im Entstehen begriffenen Zukunft. Ein faszinierender Ansatz, ein – im wahrsten Sinn des Wortes – zukunftsweisendes Konzept.

Beim Lernen aus der Zukunft wird der Fokus des Lernens auf die im Entstehen begriffene Zukunft gelegt. Wir schauen nicht zurück, sondern wir versuchen mit einer neuen Art der Aufmerksamkeit („generative listening“) nach vorne zu schauen. Dabei sind die beiden Fragen „was will gerade neu entstehen und neu geboren werden?“ und „was will zugrunde gehen und zu Ende gehen?“ hilfreich und nützlich.

So können die eigenen bestehenden Grenzen und die Grenzen der Organisation ausgelotet und überstiegen bzw. erweitert werden.Ein „über mich hinauswachsen“ auf verschiedenen Ebenen ist die Folge. Aus dieser Haltung wird neues Wissen gewonnen, indem Zukunftsmöglichkeiten frühzeitig wahrgenommen, beschrieben und konkretisiert werden und aus ihnen heraus gehandelt wird. Dieses neue Wissen wird als self-transcending knowledge bezeichnet.

Achtung! Es geht dabei nicht darum, die Zukunft möglichst exakt vorherzusagen und darauf zu reagieren, sondern – fast ganz im Gegenteil – an der Zukunft als MitschöpferInnen aktiv zu gestalten und sie zu erstellen. Lernen aus der (im Entstehen begriffenen) Zukunft ist also proaktives, schöpferisches Lernen und Handeln und schafft Neues. Noch eines ist wichtig: es ist kein entweder – oder (also Lernen aus der Vergangenheit oder Lernen aus der Zukunft) sondern ein sowohl – als auch – als nachhaltige Basis für ein Handeln und Entscheiden im Hier und Jetzt.

Vision

Die Vision als Idealvorstellung meines Lebens.

Lernen aus der Zukunft braucht also eine anziehende Vision und gleichzeitig erzeugt Lernen aus der Zukunft eine attraktive Vision. Das mag auf den ersten Blick paradox klingen, ist es aber nicht wirklich, wenn man sich überlegt, was wesentliche Bestandteile einer Vision sind.

 

Das Bild der Zukunft

Eine Vision ist das bewusst gewordene und beschriebene Bild einer gelungenen Zukunft. Dabei beinhaltet eine Vision immer eine Idealvorstellung (eines gewissen Bereichs) oder meines Lebens. Es wird rasch klar, dass es dabei darum geht, das Leben in den Blick zu nehmen und nicht das „Leben“.

Also es geht gleichsam um Leben in seiner ganzen Fülle versus Leben als Dahinvegetieren und einfach so dahinleben. Dementsprechend müssen wir auch auf der Bedürfnisebene diejenigen Bedürfnisse erkennen, explizieren und kommunizieren, die Leben ermöglichen (und das sind je Mensch oftmals ganz unterschiedliche) und Auf-LEBEN fördern und weniger die Bedürfnisse, die das reine Überleben sicherstellen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von den wesentlichen Bedürfnissen auf der einen Seite und den existentiellen Bedürfnissen auf der anderen Seite.

Durch diese Idealvorstellung (also quasi das „Soll“) ergibt sich auch auf ganz natürliche Art und Weise eine Spannung zu dem „Istzustand“. Aus der Spannung zwischen Vision und Gegenwart entsteht die Energie, die notwendig und hilfreich ist für Weiterentwicklung und Wachstum.

EINE ALTE IDEE

Der Ansatz des Lernens aus der Zukunft ist aber natürlich – in seiner Grundidee – nicht ganz neu, sondern vielmehr schon viele hunderte Jahre alt.

Wir kennen ihn gut aus der christlichen Spiritualität und Mystik: Neues kann erst dann entstehen, wenn der alte Mensch zugrunde geht (und zwar im wirklichen Sinn des Wortes – also auf den Grund geht) und dort erkennt, was neu geboren werden will und was losgelassen und beendet werden will. 

Diese Erkenntnis oder dieses neue Wissen darüber, kann aber nur dann entstehen, wenn der Mensch eine sinnstiftende, grundlegende Ausrichtung, eine Orientierung, eine Vision hat. 

Unsere wissenschaftliche Arbeit im Bereich des wissensbasierten Managements an der Wirtschaftsuniversität Wien genauso wie die Arbeit bei hunderten von BerufungscoachingWaVe® Prozessen und zahlreichen Visionsentwicklungsprozessen in Organisationen haben in den letzten Jahren gezeigt, welches enorme Potential die Haltung des Lernens aus der Zukunft hat.